Dallas Newsflash - Ausgabe 81

Nach dem unüblich kalten und sogar Schnee bringenden Winter erwartet uns, wenn man den Meteorologen Glauben schenkt, ein sengend heißer und trockener Sommer. Hohe Temperaturen sind für Texas keine Besonderheit, doch die anhaltende Trockenheit ist ein in den letzten Jahren zunehmendes Problem. Bereits mehrfach kam es in der Vergangenheit vor, dass es Beschränkungen im Wasserverbrauch gab - Pools und Sprinkleranlagen durften zeitweise nicht in Betrieb genommen werden und Wasserverschwender durften der Polizei gemeldet werden, um einer Knappheit vorzubeugen. Nicht immer klappte das, aber der Golf von Mexiko brachte eigentlich immer rechtzeitig den rettenden Regen.
Darauf jedoch, so Experten des texanischen und nationalen Wetterdiensts, könnten wir uns nicht immer verlassen. Wettervorhersagen seien unpräzise, wenn längerfristig in die Zukunft gerichtet, die Tendenz jedoch sein unverkennbar.
"Die Wahrscheinlichkeit, plötzlich mehr Wasser zu kriegen, ist gering.", so Wetterexpertin Susan Bows, "Das Gegenteil hingegen wird sukzessive immer wahrscheinlicher."
Bewohner mit Garten seien angehalten, Regentonnen aufzustellen oder jetzt, wo der Trinity River noch genügend Wasser führt, dort die Vorratstanks zu füllen. Bei Dürre mit Trinkwasser aus Haushaltsleitung den Rasen zu wässern, grenze an Gefährdung des öffentlichen Wohlbefindens, und sei deshalb unter Strafe zu stellen. Der Stadtrat berät sich am kommenden Wochenende über die Möglichkeit und Ausgestaltung einer entsprechenden Verordnung, um vor solcher Unvernunft abzuschrecken.
Generell ist in den kommenden Jahren mit zunehmend strengeren Witterungsverhältnissen zu rechnen. Höhere Temperaturen, Trockenheit oder Springfluten, sowie eine höhere Wahrscheinlichkeit für Unwetter, Stürme und Hurrikans seien zu erwarten und würden mit mehr Regelmäßigkeit zu erwarten sein. Hausbesitzer sind angeraten, sich auf eben solche Problematiken einzustellen und auf Warnungen zu achten.
Wir halten natürlich auf dem Laufenden!

Was für viele ein Albtraum ist – alleine im Krankenhaus aufzuwachen, ohne jemanden in der Nähe, den man kennt – fand am gestrigen Abend im Parkland Memorial Hospital dann doch ein gutes Ende. Scheinbar hatte es niemand geschafft, die nächsten Angehörigen eines bereits seit dem Vortag in Behandlung befindlichen Patienten zu informieren, weswegen dessen Partner gezwungen war, selbst herauszufinden, was los war: Wenn man Augenzeugen glaubt, tauchte dieser gegen späten Abend in Tränen aufgelöst in der Klinik auf – und wurde erst einmal von einer unfreundlichen Rezeptionistin daran gehindert, zur Liebe seines Lebens zu gelangen. Erwähnenswert dabei: Der Verzweifelte war niemand anderes als Jae-Hwa Seo, Starkoch einer jeden Newsflash-Ausgabe und ausgezeichneter Kuchenbäcker im Cheshire Cat!
Letztlich fand sich ein Retter in der Not, der die unglücklich Getrennten zusammenführte. Ungeklärt bleibt für unsere Reporterin lediglich, was Mr. Seos Partner in die Klinik brachte – Gerüchten zufolge soll es sich um einen tätlichen Angriff gehandelt haben. Und außerdem soll der Starkoch nicht der erste am Krankenbett gewesen sein – wer also war der First responder, und warum wusste er vor dem Partner Bescheid? Handelt es sich hier am Ende um einen Beziehungsstreit und die Tat einer neidischen Affäre? Wir bleiben dran. Für Sie – für Dallas.

Bald ist es wieder so weit: der landesweite Feiertag zur Unabhängigkeit der vereinigten Staaten steht an! Ob man sich nun über die Loslösung von der britischen Krone freut oder nicht, die Unterhaltung kommt bei niemandem zu kurz. Damit auch in diesem Jahr wieder für das Entertainment von Jedermann gesorgt ist, hat die Stadt nun erste Eckdaten für die Feierlichkeiten verkündet.
Der Vorplatz zum Reunion Tower wird in ein Heckenlabyrinth verwandelt, in welchem man sich auf die Suche nach Infotafeln zur Unabhängigkeit und der Verfassung, sowie Statuen der Gründerväter machen kann. Schulklassen sollen freien Eintritt erhalten. Im Little Miracle ist von der Kunstuniversität die Aufführung des Musicals 'Hamilton' vorgesehen - mit dem Erlös soll die Licht- und Tontechnik der Übungsbühnen des Dekanats der darstellenden Künste modernisiert und ausgebaut werden. Ebenso ist ein Paradeumzug durch die Stadtmitte geplant, für den alsbald eine Anmeldung auf der Homepage der Stadt möglich sein wird für alle Vereine oder Gemeinschaften, die den Umzug mit ausgestalten und für sich werben wollen. Und natürlich findet auch dieses Jahr wieder das große Feuerwerk statt, das rund um den Reunion Tower und das Rathaus stattfinden wird. Auch mehrere Unternehmer und Firmen haben bereits angekündigt, eigene Feuerwerke zu veranstalten. Neben Silvester ist dies der einzige Zeitpunkt im Jahr, wo ohne Einholung einer Genehmigung Feuerwerkskörper gezündet werden dürfen - die Stadt hofft, dass die Trockenheit und Waldbrandwarnstufe dies auch in diesem Jahr zulassen werden.
Es werden jedoch auch Gegenstimmen zu den Großveranstaltungen laut, die scharf kritisieren, dass auch in diesem Jahr keinerlei Anstalten gemacht werden, die Verherrlichung der Staaten zu relativieren. Es seien nämlich auch in diesem Jahr seitens der Stadt wieder keine Veranstaltungen mit oder von amerikanischen Ureinwohnern vorgesehen, oder solche die sich mit der Aufarbeitung vergangener und aktueller Problematiken beschäftigen. Stichwort: Rassismus und Diskriminierung. Erneut würden Themen wie die großflächige Auslöschung der nativen Bevölkerung, sowie die Jahrhunderte anhaltende Versklavung von nicht weißen Menschen unter den Teppich gekehrt zugunsten der Glorifizierung des weißen Patriarchats - und das, obwohl ohne diese Aspekte dieses Land niemals auf diesem Wege hätte errichtet und am Leben erhalten werden können. Eine Stellungnahme der Stadt hierzu gibt es bislang nicht, verschiedene Verbände hatten jedoch angekündigt, Informations- und Kulturveranstaltungen beantragen und durchführen zu wollen. Wenn die Stadt schon nicht selbst darauf kommt.
Der letztendliche Veranstaltungsplan soll etwa eine Woche vor dem 4. Juli veröffentlicht werden - natürlich drucken wir Ihnen die wichtigsten Informationen unverzüglich ab!

Anmerkung der Redaktion: lieber nicht...

Bereits seit Monaten müssen sich Logistikunternehmen und Transporteure mit den strengen Kontrollen und vermehrten Verwaltungsaufgaben anfreunden, welche im Zuge der Verbrechensbekämpfung im Großraum Dallas und auf den Haupthandelsrouten nach Houston, Austin oder Mexiko in Kraft traten. Stadt und Polizeibehörde hatten, in Zusammenarbeit mit den anderen betroffenen Großstädten, diese Maßnahme beschlossen. Drogen- und Waffenhändler nutzten unsere schöne Stadt als Umschlagsplatz und Handelsbörse für ihren illegalen Schund, und die Auswirkungen zogen sich weit. Neben der steigenden Attraktivität des Stadtgebiets für Verbrecher stieg auch die Beschaffungskriminalität Abhängiger, die Zahl der Drogentoten und Opfer von Waffengewalt, da durch den unkontrollierten Verkauf auch mehr unregistrierte Waffen im Umlauf waren. Die Auswirkungen auf Familien, insbesondere aber das Gesundheitssystem, sind bislang nicht abzuschätzen.
Bislang haben die Regelungen, welche schärfere und häufigere Kontrollen von Trucks und kleinen Transportern auf den Interstates, aber auch strengere Dokumentations- und Prüfpflichten der Unternehmer beinhalten, nicht zur Verhaftung des eigentlich Verantwortlichen für diese Maßnahmen geführt. Ian Thompson ist weiterhin unauffindbar. Die Polizei wertet die Maßnahme nach mehreren Monaten aber dennoch als Erfolg. Auch ohne Fassung der Mittelsmänner habe man den Handel mit verbotenen Gütern in einem Maße unattraktiv gemacht, dass den Verbrechern der Nährboden abhanden käme. Womöglich sind die Köpfe der großen Vereinigungen auch längst in andere Gebiete der Staaten weitergezogen - dies ließe sich jedoch nur schwer nachvollziehen mit den Mitteln der Regionsbehörden.
"Mit dem Rückgang an medizinischen Notfällen im Bereich des Drogenmissbrauchs, sowie dem Ableben einer Schaltstelle der Drogennetzwerke sind die Erfolge bereits messbar. Bis alle unregistrierten Waffen konfisziert sind, kann jedoch noch viel Zeit vergehen.", so ein Sprecher der Polizei, "Mit der Beruhigung der Lage ist eine Lockerung der Einschränkungsregelungen zu den Sommerferien nicht mehr ausgeschlossen."
Insbesondere Transporten mit Kühleinheiten soll die Abwicklung erleichtert werden, um keine gefährliche Unterbrechung von Kühlketten in der texanischen Hitze zu riskieren. Für den normalen Bürger ändert sich jedoch weiterhin nichts, da diese selbst von den schärferen Kontrollen höchstens beim Führen von Umzugswägen betroffen gewesen sind.
Bei Fragen zu den geltenden und bevorstehenden Regelungen können Sie sich an die Stadtverwaltung oder aber die örtlichen Polizeidienststellen wenden.

Am späten Abend wurde die Polizei zur Verstärkung ins North Park Center gerufen, um eine lautstarke Streitigkeit im Victoria's Secret zu schlichten. Das Personal war nicht imstande, die beiden Frauen im Alter von 32 und 35 zu beruhigen, welche sich an einem der Sale-Tische für dasselbe Bikini-Set interessierten. Das Set war das letzte dieser Größe und Machart, weshalb es nicht möglich war, dass beide zufrieden waren - ein Kompromiss ließ sich nicht finden, stattdessen artete der Diskurs in eine lautstarke Debatte aus, an deren Ende sich die Frauen körperlich angingen. Einer Verkäuferin nach wurde geschubst, gespuckt, an den Haaren gezogen und sogar mit Handtaschen um sich geschlagen. Nachdem auch das Personal fürchten musste, verletzt zu werden bei weiterem Einschreiten, wurde die Polizei verständigt. Beide Damen wurden verhaftet und drohten gegenseitig mit einer Anzeige wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung. Ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren ist bislang nicht bekannt. Der Bikini wurde im Zuge der Streitigkeit so sehr ausgeleiert und in Mitleidenschaft gezogen, dass letztlich niemand mehr daran Freude haben wird. Der Eigentümer von Victoria's Secret erstattete Anzeige und sprach ein Hausverbot aus.

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