Dallas Newsflash - Ausgabe 92

In der vergangenen Nacht wurden erneut die Ausläufer einer größeren Aurora über Texas gesichtet, die sich von Arizona nach Alabama spannte. Augenzeugen sowie Angaben des Planetariums nach waren diese Nordlichter diesmal von orange und blauer Farbe, im Gegensatz zur ersten Aurora, die am 25. April erstmals über Dallas in hellem Grün zu sehen war. Anders als bei diesem ersten Phänomen jedoch ist die Reaktion weitaus vielfältiger ausgefallen als noch zu Beginn diesen Jahres.
Während sich die Krankenhäuser auf eine weitere mögliche Krankheitswelle des Aurora-Fiebers vorbereiteten, brach stellenweise im Nachtleben Panik aus. Bereits seit Monaten sind Verschwörungstheorien, wilde Spekulationen oder auch schlicht Angst vor einer weitgehend unerforschten Erkrankung im Umlauf, mit Aliens und Kriegswaffenunfällen als Top-Gründen. Nicht wenige Bewohner zogen sich mit den ersten Anzeichen des Nordlichts in ihre Keller oder eventuell vorhandene Schutzräume zurück, in der Hoffnung sich vor der nachweislich entstehenden radioaktiven Strahlung zu schützen.

Doch auch die Wissenschaft, insbesondere die NASA-Basis in Houston, hat sich eingehend mit diesem erneuten Aufkommen beschäftigt, und ist zuversichtlich, in Kürze neue Erkenntnisse präsentieren zu können. Bis dahin bitten Regierung und Stadtverwaltung, von voreiligen Schlüssen zu Alieninvasionen, Kriegshandlungen und Gedankenkontrolle durch Bill Gates abzusehen und sich ruhig zu verhalten. Das Aurora-Fieber wird zwar seitens der WHO als gefährlich und potentiell tödlich verlaufend eingestuft, ist jedoch sehr selten. Es wird jedoch dringend geraten, sich bei den ersten Anzeichen der typischen Symptome einem Arzt vorzustellen, um die eigenen Chancen auf eine gut verlaufende Erkrankung drastisch zu verbessern. Die Stadt hat ein Hilfetelefon für betroffene Familien eingerichtet, wo selbst einkommensschwachen Familien Unterstützung (Behandlungen, Kinderbetreuung, Heimpflege etc.) nach Verfügbarkeit vermittelt werden soll. Da noch im großen Stil Erkrankte gesucht werden, die sich für klinische Tests und weitreichende Untersuchungen zur Verfügung stellen, stehen weiterhin finanzielle Mittel zur Verfügung, um den freiwilligen Probanden ihre Behandlung größtenteils kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Wenn Sie oder ihre Familie vom Aurora-Fieber einschränkend betroffen ist, melden Sie sich bitte zu den Servicezeiten der Stadt unter der +1 214 567 891-0 und wählen Sie die 5.

Nachdem Ende vergangenen Monats die Schlussplädoyers gehalten worden waren, zogen sich die Geschworenen zu einer mehrtägigen Beratung zurück. Nach dem blumigen Angriffen der Verteidigung und dem Feuer der Anklage war der Ausgang schwer abzuschätzen. Bis gestern. Ian Thompson, berüchtigter Waffenhändler, Hochverräter und, so sollte man meinen, bis zur Festnahme sowohl Staatsfeind Nr. 1 also auch best bezahlter Schmuggler der Regierung  erhielt das Strafmaß seiner unstrittigen Machenschaften. Achtzigfach Lebenslänglich ohne Aussicht auf Bewährung sowie Unterbringung, aufgrund seiner Fähigkeiten und Verbindungen, in einem nicht näher bezeichneten Gefängnis der Regierung.
Einzig seiner Tätigkeit für die Regierung und der Doppeltätigkeit, die ihm während des Erkenntnisverfahrens nicht bis in letzte Detail nachgewiesen werden konnte, dürfte es zu verdanken sein, dass hier von der Todesstrafe abgesehen wurde. Die Opfer in den verursachten Straßenkriegen, das Chaos nach seiner Festnahme sowie die manigfaltigen Einzelschicksale, hätten ganz sicher anderes verdient.
Thompson selbst nahm sein Urteil mit fast schon stoischer Gelassenheit entgegen, mied allerdings den Augenkontakt mit Geschworenen oder den Fernsehkameras. Die Deutung dieses Verhaltens überlassen wir gerne ihnen, liebe Leser.
Leider misslang in diesem Zusammenhang der Versuch der Redaktion, einen der vier Verteidiger von Thompson zu einem Statement zu bewegen. Es wurde weder kommentiert noch direkte Nachfragen beatwortet.

Positiv bleibt festzuhalten, dass immerhin eine Figur, wenn auch nicht die Dame, aber immerhin der Springer auf Seiten der Unterwelt vom Schachbrett des ewigen Kampfes zwischen Justiz und Verbrecherwelt genommen werden konnte.
Und auch auf der Gegenseite verschwand eine Figur vom Brett - wie bereits vermutet war die Verurteilung der Anlass für DPD-Captain Lancaster, in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Nicht bestätigten Angaben zufolge plane die Familie, mit dem Ende des Schuljahres nach Großbritannien zurück zu ziehen.  In seine Fußstapfen tritt Naliad Kapoor, 43, welche zuletzt das Morddezernat in Fort Worth leitete und ab dem ersten Dezember das DPD-Hauptquartier übernehmen wird.

Nach der atemberaubenden Saison ist das NFL-Team der Dallas Cowboys nun in der Winterpause angekommen, und das Footballfieber will nur langsam sinken. Nach der Schlappe gegen die Baltimore Ravens kurz vor Ende der heißen Phase schien der Traum vom Superbowl ausgeträumt, doch der Kampf war noch nicht vorbei und mit der Wildcard schaffte es das Team zurück ins Rennen um den Superbowl. Unter der Führung von Juromaru, der erst zu Beginn der Saison ins Team wechselte, erreichten die Cowboys auch das Finalspiel um den Titel der Besten der Besten.
Dort mussten sie sich aber, bedingt durch verletzungsbedingte Ausfälle des Hauptkaders und teils markanten Verletzungen im Verlauf des Finalspiels, den Chicago Bears geschlagen geben. Juromaru, der selbst aufgrund mehrerer Knochenbrüche kurz nach Beginn des letzten Spielabschnitts vom Platz musste, verbuchte die Saison als vollen Erfolg.
"Klar, niemand verliert gern so kurz vor Schluss - aber mit einem so frisch aufgestellten Team so weit zu kommen? Da können wir echt alle mehr als stolz auf uns sein, und werden uns noch besser auf die nächste Saison vorbereiten.", so Juromaru im Interview, nachdem das Team zurück in Dallas landete. Und die Umsätze geben Recht - die offiziellen Merchandise-Läden waren lange Zeit nahezu ausverkauft, und sämtliche Public-Viewing-Events waren dicht gepackt und gut besucht. Die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zusammen mit der ausgesetzten Saison vor dieser so Erfolgreichen haben sicherlich beigetragen dazu, dass das Footballfieber die Stadt weit stärker erfasst hat als die Aurora es je könnte.
Der Kader wird sich für das kommende Jahr verändern, das jedenfalls ist sicher laut Management der Cowboys. Bedingt durch einige Karriere-Enden zum wohlverdienten Ruhestand werden mindestens zwei neue Gesichter den Kader verstärken, jedoch nicht vor dem neuen Jahr angekündigt werden.
Footballfans müssen jedoch nicht bis zum nächsten Frühjahr warten, um das Team weiter anzufeuern - für die Weihnachtszeit sind mehrere Freundschaftsspiele zu wohltätigen Zwecken angekündigt, deren Ticketerlös mehreren Organisationen zugute kommen wird. Der Vorverkauf startet Mitte November und mehrere Firmen kündigten bereits an, wenige Tickets für Weihnachts-Verlosungen zu erwerben, damit mehr Leuten diese Veranstaltung zugänglich gemacht werden kann.

Im Juni fand die diesjährige nationale Konferenz der Medizin (NCM) der Vereinigten Staaten statt, für deren Veranstaltungsort Dallas ausgewählt wurde. Auf diesen Konferenzen werden neue Erkenntnisse der Medizin, sowie der Stand aktueller Studien und der Forschung vorgestellt, weshalb in diesem Jahr auch außerhalb der Profession das öffentliche Interesse an dem Kongress sehr hoch war. Neben nationalen Vertretern aller medizinischen Zweige (darunter K. Amkard, welcher unsere schöne Stadt im Bereich der Toxikologie repräsentierte), welche ihre Themen vortrugen, waren auch internationale Vertreter, unter anderem der WHO anwesend. Letztere waren insbesondere für Updates und Anregungen zum Aurora-Fieber anwesend.
Doch auch die neuesten Erkenntnisse zur Kardiologie, Chirurgie, Radiologie, oder aus der Internistischen Medizin versprechen weiterhin große Schritte voran in der Humanmedizin, und jede*r Interessierte kann sich die Vorträge auf der offiziellen Website im Archiv gegen einen kleinen Betrag anschauen.

Das Stadion der Dallas Cowboys wird über die Wintermonate saniert und die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Auf die geplanten Freundschaftsspiele hat dies höchstens ästhetische Auswirkungen, da auch die Tribünen umgebaut und die Sitze verbreitert sowie bequemer gemacht werden sollen.

Das Casino Desert Rose schreibt auch fast ein Jahr nach seiner Eröffnung weiterhin schwarze Zahlen. Neben (laut Aussage des Eigentümers) satten Gewinnen fuhr das Etablissement über den Sommer zwei Auszeichnungen ein, welche einmal die Geschäftsethik und einmal das Management im Durchschnitt als Gut auszeichneten. Derartige Gütesiegel in der Branche sind selten, dienen Kunden aber zuverlässig als Orientierung, um betrügerische Unternehmen zu meiden. Nicht dass Glücksspiel grundsätzlich eine gute Idee ist - aber wer nicht nach Vegas fahren will, ist hier grundsätzlich nicht verkehrt. Eigentümer Bashar blieb seiner chaotischen Linie treu, und das Casino blieb sowohl die Woche um Thanksgiving, als auch den 4. Juli herum geschlossen.
"Als Casino sind wir echt nicht verpflichtet, verfügbar zu sein wie Subway oder ein Krankenhaus.", so Bashar, "Kann ich nur empfehlen, der Staff freut sich immer, nicht gelangweilt hier rumzustehen und sich um die vereinsamten Seelen beim Blackjack zu kümmern, die statt bei der Family zu hocken lieber Geld verzocken - ist ja eigentlich ein Dienst an der Gesellschaft, dass wir zu haben."
Weihnachten und Neujahr, im Übrigen, sei ebenfalls dicht.

Club Heaven ist nach einwöchiger Umbaupause im vergangenen Monat nun wieder eröffnet und mit neuer Soundanlage und größerem Angebot bereit für den Winter. Neben einer Umstrukturierung und verbessertem Sounddesign bietet der Nachtclub nun auch einen kleinen Raum an, in welchem Veranstaltungen wie Junggesell*innenabschiede abgehalten werden können. Eine gerüchtehalber angenommene Veränderung im Middle Management wurde bislang nicht offiziell bestätigt, wohl aber ist nachgewiesen, dass in einer Phase der Abwesenheit von Eigentümer Lewis stattdessen Desert-Rose-Besitzer Bashar hin und wieder nach dem Rechten gesehen hat.
Für die Vorweihnachtszeit sind nun wieder mehr Events und Themenabende angekündigt worden.

Das Antiquariat Montare Antiques blieb über den Sommer für eine Neusortierung des Inventars für zwei Monate geschlossen. Bei besonderen Anliegen konnte eine postalische Anfrage geschickt werden, und mittlerweile steht das Antiquariat Besuchern und Interessenten wieder offen.

Der aufsteigende Restaurantstern 'The Showoff' hat sich über das vergangene Halbjahr einen guten Ruf erarbeitet, und bietet neben To Go und Restaurant mit Livemusik nun auch Online-Reservierung von Tischen an. Neben dem Featuring in mehreren Foodblogs (unter anderem 'Flavor Your Life') ist unter anderem die lokale Musikszene zunehmend aktiv auf der kleinen Showbühne vertreten, darunter Liam Sinclair.

Das La Vie est Belle ist nach verspätetem Urlaub nun auch wieder am Start und hat seine Businesszeiten dank mehr Personal verlängert.

Der Pub 'The silver after dark', welcher bereits im Sommer wegen mangelnder Essensqualität in Verruf geriet, ist nun endgültig geschlossen. Die Ladenräume stehen zur Vermietung.

Bei einem verheerenden Hausbrand wurde das Tattoo-Studio Shadow Soul dem Erdboden gleichgemacht.

Musikszene in Dallas wächst
Neben den alteingesessenen Acts der Stadt fasst auch Ex-Idol San als Soloist weiter Fuß in der Region, und im Verlauf des Sommers fand eine kleine Texas-Tour zum neuen Album des koreanischen Künstlers heraus, die teils ausverkauft war. Ob die durch ein Interview befeuerten Gerüchte zu dessen Beziehungsstatus nun cleveres Marketing oder ein Ausrutscher waren, ist bis heute strittig. Unstrittig ist jedoch die zunehmende Vernetzung der Szene im gegenseitigen Support, wenn beispielsweise Lieder anderer Künstler repostet werden.


Träumer gesucht - Fantasiewelten braucht Protagonisten
Der kleine Laden für Bücher, Filme und Merchandise im Geschäftsviertel sucht nach einem neuen Allroundtalent zur Verstärkung. Neben der Pflege der Auslage sind Erfahrung im Umgang mit Kunden. Kassiersystemen und geringfügige Lagertätigkeiten wünschenswert, sowie eine offene, motivierte und zuverlässige Arbeitsweise. Ebenfalls Voraussetzung ist Liebe und Begeisterung fürs Fantasy-Genre und die verschiedenen Multiverses, welche Groß und Klein gleichermaßen verzaubern. Geboten wird eine Vollzeitstelle mit gutem Gehalt und einer arbeitgeberfinanzierten Krankenversicherung. Klingt das nach deinem Traumjob? Dann bewirb dich jetzt per Mail oder persönlich bei Alinas Fantasiewelten!


Wohnungsmarkt entspannt sich - ...oder mehr Wohnfläche für teures Geld
Das kann man sehen, wie man möchte. Die einen wollen die Neubauten befeuern, andere das Sterben langjähriger Bewohner in Dallas Wohngebiet begrüßen, die hierdurch weiteren Platz für Zuziehende oder die Jugend freigeben. Ungewollt. Natürlich. Was dachten Sie?
Die Nachforschungen des Dallas Newsflash hierzu haben ergeben, dass mit einem Mietanstieg in Höhe von 20% zu rechnen ist und das OBWOHL freier Raum vorhanden ist. Offensichtlich wird hier sortiert. Während die Zunahme von Bewohnern in sozial schwachen Gebieten zu steigen scheint, verhält es sich in den betuchteren Gegenden deutlich anders herum. Die erwähnten Mieterhöhung greifen jedoch ganzflächig um sich und machen in den diversen Vierteln nicht halt oder gar Ausnahmen.
Wer es sich leisten kann, dem wird zum Bau eines Eigenheims im Bezirk geraten. Hier wurden jüngst neue Bauflächen erschlossen (allerdings auch nicht für einen Appel und ein Ei zu erhalten).

Anfang Oktober fand wieder der jährliche, nationsweite Wettbewerb der Universitäten im Triathlon statt. Nach den guten Ergebnissen vom gleichartigen Wettkampf im Bereich Marathon Anfang September waren die Erwartungen an das Team der University of Texas - Dallas (UTD) hoch.
An den Start ging die örtliche Uni mit einer leicht anderen Aufstellung als bei vorangehenden Wettkämpfen des Sommers. Grund dafür war der vorige Ausfall einer Athletin, die nach einer Verletzung erst dann wieder ausreichend in Form war. Nach dem Schwimmen lag das Team etwas in Führung vor dem langjährigen Rivalen University of Maine aus dem Nordosten des Landes, die dann bei der Fahrradstrecke wieder aufholten. Beim dritten Abschnitt dann wieder zu Fuß schafften es die Teilnehmer dann aber doch noch eine erneut starke Leistung, die mit dem Individual- und Teamsieg belohnt wurde. Damit hat Dallas nun zum zweiten Mal in Folge den Pokal zu sich geholt.

Die Aurora war nicht die einzige Laune der Natur, welcher sich Dallas in diesem Jahr bislang ausgesetzt sah - und offen gesagt auch nicht die verheerendste.
Dem verregneten Frühjahr, das sich mit milden Temperaturen und gelegentlichen Gewittern recht normal zeigte, folgte ein zunächst üblicher Sommerauftakt, bei welchem sich nur zwei Mal ein Ausläufer eines Hurrikans vom Golf von Mexiko hierher verirrte. Hie und da kam es zu Sachschäden durch herabfallende Äste oder Dachschindeln bei den Böen, die die letzten Sturmausläufer noch verursachten, jedoch nicht zu Verletzten oder gar Toten.
Der Sommer hingegen zeichnete sich durch sengende Temperaturen und eine langanhaltende Dürre aus, die von Mitte Juli bis spät in den September hinein währte. Es fiel im Stadtgebiet 40 Tage am Stück kein Regen, was nicht nur zu einer strikten Reglementierung der Wassernutzung und generelles Grill- und Feuerverbot führte, sondern auch erhebliche Schäden anrichtete. Pools und Rasensprenger zur privaten Nutzung waren bis zum 1. Oktober verboten, und das DPD sowie mehrere Rettungsdienste verzichteten in dieser Zeit teils sogar auf die Reinigung der Einsatzfahrzeuge mit Wasser und beschränkten sich teils nur auf die Sichtbarmachung der Leuchtstreifen, Lichtanlagen und Aufschriften - was den Einsatzkräften über den Sommer scherzhaft den Beinamen Dust Devil einbrachte.
Weniger spaßig gestalteten sich die Auswirkungen der Hitzewelle, einhergehend mit der Dürre. Gerade Ältere und Kinder litten vermehrt unter Dehydrierung, mehrere Personen kamen aufgrund der rasanten Hitzeentwicklung in ihren Fahrzeugen zu Schaden oder gar ums Leben. Insgesamt acht Kleinkinder und Babys, sowie vierzehn Hunde starben in unzureichend belüfteten und klimatisierten Fahrzeugen oder Räumen. Zusammen mit Dehydrierung, Hitzschlägen und daraus resultierendem Organversagen belief sich die Anzahl der Toten auf fast 300 in kaum drei Monaten.
Makaber dabei ist, dass der stark fallende Pegel des Trinity River ganze fünf Leichen im Stadtgebiet (überwiegend bereits skelettiert), achtzehn versenkte Fahrzeuge und Unmengen an illegal entsorgtem Schrott und Müll preisgab. Mehrere Umweltorganisationen der Stadt arbeiteten mit der Verwaltung zusammen an der Bereinigung der Verschmutzungen.

Ebenfalls nennenswert sind die Sachschäden an Gebäuden und Fahrzeugen, die insbesondere an den heißesten Tagen im August auftraten. Um die Mittagszeit heizte sich der Asphalt teils so stark auf, dass Schuhsohlen schmolzen, das Gummi von Reifen und Dichtungen aufweichte, oder sogar Armaturenbretter zu Pudding wurden. Gelegentliche Winde schafften nur bedingt Milderung, und für einige Tage wurde auch der Katastrophenstand ausgerufen. Einige Unternehmen gingen sogar dazu über, von vormittags bis nachmittags zu schließen und dafür die weit weniger hitzigen Nachtstunden für Kunden zu öffnen. Auch kam es zu mehreren kleinen Bränden im Stadtgebiet durch ungünstig liegende Glasscherben oder unachtsam weggeworfene Zigarettenstummel. Verletzt wurde niemand.

Es will also nicht verwundern, dass niemand sich beklagte, als Ende September ein tropischer Regensturm über die Stadt hinwegfegte und halb ertränkte. Durch die lange Dürre waren die Böden so trocken, dass kaum Wasser aufgenommen wurden, und dazu führte dass viele Straßen zu kleinen Flüssen wurden. Videos von Leuten, die mit Stand-up-Paddelboards und Kajaks, teils sogar Schlauchbooten auf Arbeit oder zum Einkaufen fuhren, gingen weltweit viral, da Dallas sich zu sehr über das Wasser freute, um sich davon unterkriegen zu lassen. Seither verhält sich das Wetter weitgehend normal, Natur und Asphalt haben sich erholt, und Meteorologen und Wetteranalytiker haben das Wettbüro eröffnet, ob diesem Jahr der Extreme eventuell wieder weiße Weihnachten winkt.